Ich fühle noch das Fließen des Wassers in mir und höre seine Musik.
Am Montagabend waren wir gemeinsam im Wald, um zum Bach zu gehen, seiner Musik zu lauschen und selbst unsere Töne zu verschenken. Am Anfang stand das Lauschen – viel zu schnell sind wir meist im Tun. Darum waren wir erstmal einfach nur präsent und lauschten der Melodie das Bachs und all der Wesen, die dort leben und öffneten unsere Herzen dafür. Aus dem geöffneten Herzen durften dann die Töne aufsteigen, erst sanft, später auch kraftvoller.
Für mich ist singen mit dem Bach pure Freude! Das Wasser ist immer in Bewegung, es fließt und tanzt und lässt sein Lied erklingen. Ich sah es auf mich zufließen und von mir weg und spürte, wie meine Töne sich verändern, wie sie sich einstimmen in die Harmonie das Wassers, des Kommens und Gehens, der unaufhörlichen Bewegung.
Am Ende wurde es dunkel. Wir saßen am Bach, wieder im Kreis, erst tönend, dann still. Die alten Bäume beschützen uns. Worte waren nicht mehr nötig. Niemand wollte nach Hause gehen.
Was bleibt, ist tiefe Dankbarkeit und ein Gefühl der Erfüllung und Verbundenheit.